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Champagne Serge Mathieu

 

In den weinbergen: technik und philosophie

 

Die Côte de Bars, Übergang zwischen der Ebene der Champagne und den Bergmassiven des Burgunds, liegt an der Schnittstelle zweier großer Klimazonen: Atlantischer Einfluss aus dem Westen bringt die notwendige Feuchtigkeit und der kontinentale Einfluss große Temperaturunterschiede. Neben den späten Frühjahrsfrösten bringt diese Kombination den Reben die für die Reifung der Trauben notwendige Feuchtigkeit und Wärme. Die südliche Lage des Weingebiets der Aube ermöglicht eine gleichmäßigere Reifung der Trauben als im Norden der Champagne.

 

Die Böden sind Teil der Kimmeridgium-Stufe aus dem oberen Jura und bestehen zu Großteil aus Kalkmergel, einer Formation, die man auch in den Weinbergen von Sancerre und Chablis wiederfindet, die ca. 50 km südwestlich liegen. An den Hängen, an denen die Reben gepflanzt sind, finden sich Böden mit großen Anteilen von Tonkalk und Kieseln, die nicht warm sondern auch sehr gut entwässert sind.

 

Diese Kombination ist ideal für den Pinot Noir. 89 % der Weinberge sind mit dieser Rebsorte bepflanzt, die den Charakter aller Champagner dieser Region bestimmt. Und doch bleibt die Côte des Bars ein sehr vielseitiges Terroir. Die Art der Böden wie auch das lokale Klima, die Lage und das Relief sind von einem Hang zum anderen sehr unterschiedlich und schaffen damit ebenso viele Mesoklimen mit ganz eigenen Merkmalen. Jeder Winzer muss sich intensiv mit seinem Terroir beschäftigen, um es optimal zu nutzen. Michel Jacob hat diese Notwendigkeit durch eine sehr anspruchsvolle Kontrolle der Parzellen zu einer Priorität gemacht.

Avirey Anfang 20. Jahrhundert

Die Weinberge des Hauses Serge Mathieu umfassen 11 Hektar Weinberge auf dem Gebiet der Gemeinde Avirey-Lingey. Die Reben mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren bestehen aus Pinot Noir (80 %) und Chardonnay (20 %). Neben den Empfangsgebäuden liegt das größte Stück auf der Gemarkung La Bressoire. Es umfasst 3 zusammenhängende Hektar an einem Steilhang in Süd/Südwestlage und ist vollständig mit Pinot Noir bepflanzt. Ein weiteres Stück besteht aus ca. 15 Parzellen auf der Gemarkung von Bagneux in einer oberen Hanglage mit geringerer Frostgefahr und ist mit Pinot Noir und Chardonnay bepflanzt. Auf der Gemarkung von Couins komplettieren vier Streifenparzellen das Weingut.


Val Mancheron

Voie Bagneux

Voie Bagneux

Voie Bagneux

La Bressoire im Sommer

Die Weinberge

Ohne Worte…

Ein Überfluss an Labeln, Logos, Slogans, Schulen, Richtungen: Nach Jahrzehnten verantwortungsloser Praktiken haben die Debatte und die Aktionen rund um einen gesunden Weinbau endlich auch Frankreich erreicht, und das ist gut so. In dieser grundlegenden Bewegung ist alles vorhanden: Ehrlichkeit, Verantwortung, Authentizität, aber auch Durcheinander, Opportunismus, Intoleranz. Kurz, jede Art der Übertreibung, wie bei jeder Revolution. Hier lassen wir die Kommunikation und die Worte aus dem Spiel und beschäftigen uns im Weinberg damit, ihnen ihren Sinn zurückzugeben. Dieser Ansatz ist eine Philosophie des Lebens, der Werte, der Ästhetik und des Geschmacks. Die Familie Jacob-Mathieu liebt ihren Lebensraum. Sie pflegen ihn und teilen ihn gerne mit ihren Gästen, ob sie als Nachbarn kommen oder vom anderen Ende der Welt. „Wir üben einen wunderbaren, faszinierenden Beruf aus, in einer schönen, nicht sehr bekannten Gegend, weit entfernt von allem, und dennoch kommen uns Menschen aus allen Gegenden besuchen. Es ist eine einzigartige Chance und wir wollen sie auf keinen Fall enttäuschen“.

 

Rund um ein hübsches Empfangsgebäude mit leichten Strukturen, das sich komplett in die Landschaft integriert, zeigt eine schöne Hangparzelle, wie lebendige Reben aussehen. Das ist die Arbeit von Michel Jacob, ein Enthusiast mit Leidenschaft, präzise aber immer entspannt, didaktisch aber humorvoll. Alles begann mit einer ganz einfachen Idee: Wir sind nicht die Besitzer eines Bodens sondern nur die Mieter, angehalten, ihn gesund und fruchtbar und mit der Fähigkeit, schöne Trauben und große Weine zu produzieren, an unsere Nachfolger weiterzugeben. „Wir haben ein wunderbares Terroir, man muss es respektieren, pflegen, es atmen lassen und das Beste aus ihm machen“.


Kuhblume in Weinberge

Trieb

Michel et François

Nebelweinlese

Glänzende Weinlese

Innen

Porte de La Bressoire

Wie im Gasthaus !

„Gesunde Trauben und der Respekt der Natur sind die beiden Eckpfeiler eines guten Weins.“

Michel Jacob

Isa und Michel

…aber mit Taten

Das kühle Klima der Champagne eignet sich hervorragend zur Herstellung von feinen, lebhaften, frischen und eleganten Weinen, allerdings fördert die Feuchtigkeit in den wichtigsten Wachstumsphasen der Reben und der Trauben die Entwicklung von Krankheiten, insbesondere den echten und den falschen Mehltau, was in der Champagne lange Zeit den massiven Einsatz von Pflanzenschutzmittel zur Folge hatte. Ein sauberer Weinbau stellt aus diesem Grund eine echte Herausforderung dar. Michel Jacob war einer der Ersten, der sich ernsthaft mit diesem Problem beschäftigt hat. Seit 15 Jahren bearbeitet er seine Weinberge Schritt für Schritt, ohne Gewissheit aber mit Entschiedenheit, ohne Revolution aber mit Pragmatismus. Er hat zahlreiche Experimente durchgeführt, um den Einsatz chemischer Produkte einzugrenzen oder zu vermeiden, um den Reben zu helfen, ihre natürliche Widerstandskraft zu verbessern und dem Boden die Möglichkeit zu geben, wieder ein Gleichgewicht zu finden. Ziel ist nicht die Zertifizierung oder das Logo, sondern der Geschmack der Trauben, der Respekt derer, die seine Champagner verkosten und die Gesundheit der Böden.

Der gesunde Menschenverstand früherer Generationen

Der Respekt für die Umwelt ist ein anspruchsvoller Ansatz, der seinen Preis hat und mit der Logik der Erträge und kurzfristigen Profite bricht. In den Weinbergen bedeutet das den Verzicht auf alle chemischen Produkte und die Anwendung von Verfahren, die den Boden nachhaltig erhalten und ihn stark machen, damit er sich selber schützen kann. Der Ansatz von Michel Jacob ist pragmatisch und wissenschaftlich aber nie dogmatisch. Jede neue Entscheidung im Weinbau wird zunächst gestestet, dann validiert und schließlich angewendet. Hier wird in enger Zusammenarbeit mit spezialisierten Technikern und Ingenieuren gearbeitet.

 

Die Weinbaupraktiken unterstützen die Kräfte der Natur, um die Reben zu nähren und ihre Widerstandskraft zu stärken. Es ist eine Rückkehr zur Ausgewogenheit und zur Harmonie - die von den früheren Generationen aus gesundem Menschenverstand und Empirismus praktiziert wurden - gepaart mit den Erkenntnissen der Wissenschaft und dem Wissen unserer Zeit.


Michel

Rebstock

Sonnige Weinberge

Hecke

Feine Landschaft

Die Bearbeitung der Böden

Oberflächliche Arbeiten lüften den Boden und vermindern die Entwicklung von Unkraut. Sie erfolgen durch eine Lockerung an der Oberfläche, die die Böden weder verdichtet noch ihre Struktur zerstört. Diese Bodenarbeiten ermutigen die jungen Reben, ihre Wurzeln tiefer in den Boden zu versenken. Sie sind besser mit Nährstoffen versorgt und können den klimatischen Exzessen größeren Widerstand entgegensetzen.

 

Die eingesetzten Techniken respektieren die Böden und ihr Gleichgewicht und diese wiederum geben ihre Wohltaten an die Trauben weiter. Mit diesen intakten, reichen, reifen und gesunden Rohstoffen stellt das Haus Serge Mathieu seins Cuvées her.

Biochampagner?

In einer Welt, in der alles genormt, festgelegt und klassifiziert ist, erscheint unser Weinbau wie eine in Frankreich unbekannte Alternative. Aus diesem Grund bezeichnen wir uns manchmal als UWO (Unbekanntes Weinobjekt)

 

Im Champagnerhaus Serge Mathieu sagen wir üblicherweise, dass unser Weinbau „öko-pragmatisch“ ist, also so frei von Chemie wie möglich. Es handelt sich um eine bewusste Entscheidung, die hauptsächlich durch die klimatischen Bedingungen in der Champagne motiviert ist. Es ist schwierig, angesichts der Sonnen- und Regenverhältnisse in der Region einen rein biologischen Weinbau zu betreiben. Wir würden sicherlich eine andere Wahl treffen, wenn unsere Weinberge südlich von Lyon lägen.

 

Wir schließen den Einsatz chemischer Mittel nie komplett aus. Diese kommen aber erst nach einer sehr sorgfältigen Vorarbeit zum Einsatz, wie zum Beispiel die Naturheilkunde beim Menschen, bevor notfalls zu anderen Mitteln gegriffen wird. Der Einsatz ist auf das strikt Notwendige limitiert und erfolgt nur dann, wenn die Ernte wirklich in Gefahr ist.

 

Das Haus Serge Mathieu kann und will keine Ökozertifizierung anstreben. Auf der anderen Seite verwenden wir in diesen Weinbergen keinerlei chemische Herbizide, Akarizide oder Insektizide (im Notfall verwenden wir ein Insektizid auf natürlicher Basis), keine chemischen Antifäulnismittel, wir haben allerdings Tests mit natürlichen Antifäulnismitteln gemacht.

 

In der Champagne sind echter (Oidium) und falscher Mehltau (Peronosporales) häufig auftretende Krankheiten. Gegen den echten Mehltau setzen wir Schwefel (ein natürliches Produkt) ein, gegen den falschen Mehltau verwenden wir maximal 4 bis 5 Mal pro Jahr ein synthetisches Chemieprodukt. Zusätzlich dazu verwenden wir Kupfer, den wir auf 4 kg pro Hektar und Jahr beschränken, da Kupfer toxisch für die Böden ist.

 

Außerdem testen wir im Augenblick die Neupflanzung von Hecken rund um unsere Weinberge. Es handelt sich darum, Sträucher zu finden, die Insekten beherbergen, welche dann die Weinbergsschädlinge angreifen.

 

Wir untersagen uns einige Verfahren, die nicht mit unserem Ansatz übereinstimmen: Die Bekämpfung der Frühjahrsfröste (Aspersion, Heizöl, Elektrizität) sowie die thermische Unkrautvernichtung (Vernichtung der mikrobiellen Bodenflora und großer Strombedarf).


Weinberge im Frühling

Reh in Weinberge

Rebstock im Frühling

Alte Weinberge in Frühling

Spross

Schmetterling

Die Reben und der Mensch

Wie der menschliche Körper ist die Rebe in der Lage, auf natürliche Weise einige äußerliche Aggressionen abzuwehren, wenn man die Verteidigungsorganismen stärkt, insbesondere, indem man auf exzessive chemische Behandlung verzichtet (Medikamente beim Menschen). Wenn der Wein von Graufäule befallen wird, produziert er auf natürliche Weise ein Protein (Resveratrol), das ihn schützt. Wissenschaftler haben bei diesem wirkungsvollen Antioxidanz, das sich auch im Wein wiederfindet, Qualitäten in der Behandlung von menschlichen Krankheiten gefunden. Und genau dieses Gleichgewicht versuchen wir wiederzufinden oder zu erhalten.

 

Diese ökologische Vision wird nicht nur auf die Weinberge angewandt, sie wird auch im Weinkeller eingesetzt. Das Champagnerhaus Serge Mathieu ist mit sehr leistungsstarken Systemen zur Behandlung der Abwässer aus dem Weinbau und der Weinbereitung (Verfahren Alpha O) ausgestattet. Die Baumaterialien und die Ausstattungen für die Gebäude wurden ebenfalls sorgfältig ausgewählt (Ziegel, Hanfwolle, Wärmepumpen, Regenwassersammlung…).

 

Dieser überall spürbare Ansatz hat aber keinen verbissenen oder sektiererischen Charakter. Geleitet von diesem ethischen Grundsatz, diesem Willen zur Transparenz und zum Realismus, lassen wir alle Versuche von Agraringenieuren, Bodenkundlern, Entomologen oder Önologen validieren. Wir sind der Überzeugung, dass wir eine einfache und gesunde Vision verfolgen, ohne Dogmatismus oder Klischees… biopragmatisch!

 

Die Art des hier geführten Weinbaus ist sehr kompliziert aber nicht „beurkundet“, sie birgt einige Risiken, denn die ökologische und qualitative Wahl führen automatisch zu geringeren Erträgen. Unsere Vision von der Ökologie ist sehr modern, ohne politische oder soziologische Anklänge, denn es steht fest, dass Ökologie die Sache aller ist oder sein sollte.

 

Für uns kann der echte Weinbau nur transparent geführt werden, zwischen Ethik und Lebensart.

Isabelle und Michel